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Marketing, Digitalisierung, Events

Von digitalen Fenstern im Elfenbeinturm | Mind Lab Connect #11

24. Mai 2023

geschrieben von:

„Digitale Fenster, was soll das sein? Und QR-Code und NFC – nie gehört“ sprach der Handwerker, dessen Welt – und nicht nur seine - noch fast ausschließlich analog gestaltet ist. Aber wie überwindet man diesen Bruch gerade als innovatives Unternehmen, ohne daran kläglich zu scheitern?

Nun - es ist eigentlich ganz einfach, wenn auch nicht immer leicht. Dabei gibt es auch nicht die EINE richtige Lösung, die sich dann beliebig adaptieren lässt. So viel ist klar: aus dem Elfenbeinturm heraus funktioniert es schon einmal gar nicht.

Das gute an Metaphern ist, dass sie unmittelbar wirken. So, wie beim Elfenbeinturm. Sofort hat man ein gewisses Bild vor Augen. Mir kommt dabei der riesige Turm aus „Die unendliche Geschichte“, einer Verfilmung des berühmten Buches von Michael Ende, in den Sinn. Ganz oben in dem endlos scheinenden, beigefarbenen Turm mit den vielen Windungen wohnt die kindliche Kaiserin und regiert – isoliert und distanziert von der Realität – ihr Land.

Überträgt man dieses Bild nun ins echte Leben und auf unser Thema, dann hätte in unserem Beispiel „Digitale Fenster“ die Technikabteilung von SCHÜCO die Rolle der Kaiserin übernehmen können.

Motiviert von den eigenen Ideen entwickelte diese zunächst einen fancy Sensor, der in der Lage ist, Temperatur und Luftfeuchte zu messen, ja sogar die Öffnungs- und Verschluss-Überwachung übernehmen kann.

Jeder digital affine Metallbauer oder Hausbesitzer bekäme strahlende Augen bei dem Gedanken an diese enorme Weiterentwicklung und hätte gedanklich sicher schon mit der Nachrüstung seiner Gebäudeteile begonnen.

Dabei gab es nur einen winzigen Denkfehler, mit entsprechenden Ausmaßen: Der überwiegende Teil der Handwerker ist in Deutschland auch heute noch fast ausschließlich analog unterwegs.

Die Herausforderungen der Partner vor Ort liegen derzeit noch vielmehr in alltäglichen Aufgabenstellungen. Neben dem eigentlichen „Job“, der mit Hilfe von über Jahre bzw. Jahrzehnte gelebten und eingeschliffenen Prozessen und Arbeitsabläufen erledigt wird, sind es die vielen administrativen Tätigkeiten, die anfallen. Dazu nutzt man oftmals noch analoges oder eben veraltetes technisches Equipment - von den Bergen an Papier für Drucksachen, Prospekte, Kundenunterlagen, etc. ganz zu schweigen.

Ergo: Der neue Sensor war für den Partner vor Ort zum damaligen Zeitpunkt uninteressant, da er zu den oben genannten Thematiken keinerlei Unterstützung bot. Somit war auch die geplante Markteinführung erst einmal vom Tisch.

Rechtzeitig erkannt hat man den Focus im Hause SCHÜCO dann verändert. Angetrieben von dem Ziel, den Partner vor Ort zu unterstützen, wollte man nun etwas entwickeln, dass echten Nutzen stiftet. So besann man sich zurück auf die wohl alles entscheidende Frage: Was will mein Kunde eigentlich?

Um die Frage beantworten zu können wurden Kräfte aus allen Abteilungen inklusive Vertrieb und Marketing gebündelt. Es wurde ein kleiner Fragekatalog erarbeitet, der den IST-Zustand erfassen sollte.

Mittels persönlicher Befragung wurden Informationen rund um Ausstattung, eingesetzte Tools und Prozessabläufe gesammelt und aufbereitet.

Auf Basis dessen wurden dann Tools mit digitalem Hintergrund entwickelt, die einen richtigen Mehrwert bieten. Einfach in der Anwendung reduzieren sie die Eintrittsbarriere enorm und nehmen den Partner an die Hand beim Schritt in die digitale Welt.

Welche Tools das sind? Das darfst du SCHÜCO gerne selbst fragen.

Spoiler-Alarm: Die Markteinführung war extrem erfolgreich. Sogar so gut, dass man jetzt über die nächsten Schritte der Digitalisierung nachdenken darf…vielleicht werden wir demnächst doch schon den hochmodernen Sensor am Fenster. Mir fallen da auf Anhieb gleich ein paar Stellen zuhause ein…

24. Mai 2023

geschrieben von:

Über die Autorin oder den Autor:

Heike Isufi